Fortaleza de Sagres – Portugal

Nach Sagres kommen wir aus mehrerlei Gründen, aber hauptsächlich, weil Jeanette uns den Ort wärmstens ans Herz legt. Sie fährt mit ihrer Familie seit Jahr(zehnt)en nach Portugal, hat in Berlin ein portugiesisches Café (bei uns ums Eck) und ihren wunderbar großen alten Mercedesbus in Palmeiras stehen, wo wir uns kennenlernten.

Das Wetter ist immer noch solala als wir eintreffen, wir sehen uns erstmal im Ort und am Hafen um. Die Schönheit des Städtchens erschließt sich uns nicht recht, aber vor Jahren muss es mal beschaulich gewesen sein. Seitdem wurde einiges unschön verbaut, zudem sind leider die vielen Palmen rund um die Plätze einer Schädlingsattacke zum Opfer gefallen.

Dann entdecken wir den gelben Mercedesbus auf dem Parkplatz des Fortalezas. Schnell wird klar, dass wir über Nacht bleiben – haben wir doch DIE ortskundige Führerin für unseren Aufenthalt.

Zuerst fahren wir an den Leuchtturm – immerhin ist Cabo de São Vicente der spektakuläre südwestlichste Ort Europas! Hier wird rituell der tägliche Sonnenuntergang in Gemeinschaft begangen, jetzt mit nicht mehr ganz so vielen Betrachtern, aber im Sommer ist wohl der ganze Abhang voll mit Menschen und es wird geklatscht, wenn die Sonne im Meer versinkt. (Das war übrigens auch ein Tipp von Andi, danke!)

Jeanette wünscht sich immer, ein Fernglas dabei zu haben, wenn sie ans Cap kommt, um nach Delfinen Ausschau zu halten, die hier jeden Abend um 18 Uhr vorbeiziehen sollen. Aber sie hat in all den Jahren nie welche gesehen. Dirks Fernglas, welches in Costa Rica schon so manches Tier erspäht hat, können wir bieten, – jetzt heißt es Geduld haben und tatsächlich!! Mit 7 Minuten Verspätung schwimmt eine Gruppe direkt am Fels vorbei und Jeanette hat sie gesichtet!! Ich hätte die auch mit Fernglas nicht gesehen ... Unglaublich, wie man von ein paar kleinen grauen springenden Punkten – denn größer waren sie nicht – beseelt sein kann. Hach, schön, der Abend ist jetzt schon toll.

Nach einem Spaziergang durch den Ort führt uns Jeanette in ein Lokal für absolute Insider, denn es ist so abgelegen, dass wir im Leben nicht dran vorbeigekommen wären. Es gibt 4 Gerichte, wie sich das für ein ehrliches Restaurant gehört, 2mal Fleisch, 2mal Fisch, und die sind alle topp. Ich krieg Fisch, Silver-irgendwas, fantastisch. Der Laden ist voll, es ist saulaut und zum Finale gibt's Medronho (Schnaps aus den Früchten des sogenannten westlichen Erdbeerbaumes, eine portugiesische Spezialität, vor allem in Monchique), Mandelrolle und Zitronentorte mit Baiser.

Der Morgen ist mal wieder bunt, (wir leider zerstochen von cleveren Moskitos,) der Parkplatz und seine Mobile leuchten mit dem Fort um die Wette im Sonnenaufgang. Wir verabschieden uns von unserer Gastgeberin und gondeln runter zum Strand, den busy Surfern bei lazy Kaffee und Toast zuschauen.

Danke Jeanette, danke Sagres, das war schön!
Und wir erkunden die nähere Umgebung, Dirk hat etliche Ziele auf seiner Liste, weiter geht's.

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