Praia da Alberta Nova – Portugal

Nach sternklarer und bibberkalter Nacht geht es heute Richtung Norden, sonst wird das nichts mehr mit Lissabon. Haben einen feuchtfröhlichen Abend in – tadaa – Palmeira verbracht, wo wir sowohl Wiedersehen als auch Abschied mit allen kennengelernten Berlinern feiern. Es ist der traditionelle Spieleabend (ich finde, nach einem Mal ist es Tradition) mit allem, was dazu gehört: Chips, Nüsschen, Bier, Wein, Minden, Trivial Pursuit und neue Gäste. Zudem werden Reisegeschichten, Zukunftspläne und Handynummern ausgetauscht.

Der Morgen danach ist heiter und sonnig, und mit etwas Nachhilfe dann auch schmerzfrei.

Nach Pilates mit den Hunden geht's los. Wir hangeln uns gemächlich nordwärts – da das Wetter weiter oben noch etwas unsicher ist, lassen wir uns Zeit. Machen einen Zwischenstopp in Milfontes zum Mittagessen. An den Raffinerien und Pipelines in Sines vorbei, geht es weiter die Küste hoch.

Kommen auch wieder an Uva do Monte vorbei, der Blueberry Farm, die uns ans Herz gelegt wurde. Diesmal halten wir und sehen uns die Anlage an – und hoffen heimlich auf eine Dusch- oder Strommöglichkeit. Es ist ein munteres Treiben  – allerdings nicht von Gästen oder Gastgeber, sondern von fleißigen Arbeitern, die mit leichtem und schwerem Gerät Garten und Haus in Schuss halten/bringen. Man lächelt uns zu und hält uns nicht davon ab, alles zu durchstöbern. Da uns aber auch niemand zuständig scheint oder Information anbietet, ziehen wir weiter. Es ist wirklich sehr schön, aber offensichtlich der falsche Zeitpunkt. Sicherheitshalber notieren wir uns die Nummer der On-demand-Reception.

Das Ziel für heute ist der Strand, an dem wir vor einer gefühlten Ewigkeit in Portugal angekommen sind. Damals sind wir gleich weiter Richtung Süden, jetzt bleiben wir.

Es ist später Nachmittag und während wir uns aufs Übernachten vorbereiten, herrscht mit einem Mal reger Betrieb am eigentlich leeren Platz unter uns. Autos parken, Dinge werden ausgepackt, zusammengebaut und zum Wasser getragen.

Bald stehen Männer im Abstand von 10 m mit langen Angeln nebeneinander vor den Wellen und schalten in der aufkommenden Dunkelheit ihre Stirnlampen an. Dass hier etwas ganz Besonderes gefangen werden soll ist klar, aber was? Fasziniert beobachten wir, wie die vermummten Gestalten (es weht eine frische Brise) ihre Angeln im Kegel der Stirnlampen präparieren, mit grünen Lichtern versehene Köder auf den Wellen tanzen, – aber keiner fängt was, jedenfalls nicht in der Zeit, bis mir die Augen vom durchs Fernglas stieren tränen. Schließlich geben wir auf und legen uns hin. Am nächsten Morgen sind alle verschwunden.

Schreibe einen Kommentar