Camping Azur Merveilles, Breil-sur-Roya

Ich bin dann doch ein wenig abgekaut, als wir in Breil-sur-Roya ankommen. Dirk wäre noch beherzt dabei, den Ort zu erkunden und nach offenen Restaurants zu recherchieren, aber mir ist kalt (mal wieder, auch das macht mich mürbe, wieso ist hier noch nicht Frühling), ich hab Hunger und ich mag nichts mehr herausfinden. Der freundliche Campingplatzbetreiber empfängt uns in seinem überheizten Trailer und gibt uns den Eindruck, es sei völlig normal, spät abends aufzutauchen, um auf seinem etwas räudigen Platz zu übernachten (aber man beachte das Knaller-Bild auf der Website, im Sommer ist das alles ne andere Nummer). Außer uns haben sich ein paar versprengte Arbeiter in ihren Transportern eingerollt, eher die toughen Jungs.

Wir platzieren uns neben zwei Tipis (es wundert einen nichts mehr), haben es durchaus gemütlich und bei Baguettes, Pastete, Käse und Wein machen wir es uns warm und verschieben das Waschen vorsichtshalber auf den nächsten Morgen.

Auch dann verzichten wir großzügig aufs Duschen – überflüssig zu erwähnen, dass Heizung in Sanitäranlagen auch bei diesem Betreiber als überbewertet gilt. Aber das Wasser schmeckt 1a, wir füllen unsere Flaschen auf und fahren in die Sonne, Breil-sur-Roya ist ein echt hübsch gelegenes Örtchen.

In dieser Gegend leben so gut wie alle Orte von der Wasserwirtschaft. Man passiert immer wieder große Anlagen und verlassene herrschaftliche Häuser, die durch moderne Betriebe ersetzt wurden, aber Zeugen von langer wirtschaftlicher Blüte durch die Stromgewinnung sind. Auch die Passstraßen waren früher Einnahmequellen, jetzt sorgt eher der Tourismus für zusätzlichen Verdienst.

Schreibe einen Kommentar