Städtchen voller Geigen

Der Himmel über der Lombardei ist azurblau, als wir in Cremona loslaufen. Und das Stradivari-Festival beginnt heute, na wenn das kein Omen ist. Warum wir aber in den ersten fünf Minuten ein Buttermesser und eine Zickzackschere kaufen, ist zusammenhanglos und nicht zu erklären, ich sag mal 'first things first'. Zudem ist lokale Handwerkskunst generell unterstützenswert und eine Geige brauchen wir einfach nicht.

Auf dem großen Platz vor dem Dom, der uns als noch großartiger als der Mailänder angepriesen wird, spielt ein Geiger wie ein junger Gott – wäre er Handwerker und darin so gut, müsste er hier nicht seinen Hut füllen lassen. Der Zunft ist aber ja ohnehin nicht mehr zu helfen, wie wir wissen, krankt unser Land (und Europa) ja vorrangig an mangelndem Kulturverständnis = Seitenhieb auf den unerfreulichen Wahlausgang.

Wir sind jedenfalls sofort Fans dieser Stadt, und die Italiener sind ohnehin immer ein Augenschmaus, sie tragen wenigstens eifrig, was in den Schaufenstern steht. Die Damen farbenfroh, die Herren schneidig.

Etliche Tramezzini und mehrere Cappucchini später machen wir uns auf zur nächsten Station, ein Platz oberhalb der Cinque Terre soll's werden.

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