Camping Florenz

Nie hatten wir mehr T4 um uns herum stehen – was ist nur los? Machen die europaweit gesuchten Mit-Bulli-Reisenden also Städteurlaube? Auf teuren modernen Campingplätzen?

Wir haben zwar niemanden wirklich kennengelernt, aber eine wohlige vertraute Stimmung ist da, man nickt sich wissend zu, rückt irgendwie zusammen gegenüber den weißen Riesen, spürbar Community. Dennoch – wenn dem so ist, dass die Bullifahrer und U70-Reisenden auf diese Art und solchen Plätzen unterwegs sind, werden wir sie wohl weiterhin selten treffen. Denn so praktisch und gut ausgestattet das Camping Firenze ist, so steril ist das Leben hier. Aber hauptsächlich fehlen uns wohl die Esel.

Dafür gibt es Restaurant, Pool und großen Shop, schöne warme Sanitäranlagen, Waschhäuser, Leihfahrräder und einen Shuttle-Bus nach Florenz für 3€. Der fährt zwar abends nicht, aber dann kann man auf den öffentlichen Bus umsteigen, der näher abfährt als in Salamanca damals (mein Trauma, der 5 km nächtliche Fußmarsch auf stockdunkler Schnellstraße) und vor allem sind die Haltestellen in der Stadt tatsächlich auffindbar.

Die Preise sind gesalzen mit 36 € pro Nacht, dafür gibt es an der Rezeption aber auch Berliner. Also Menschen, nicht Backwerk. Und ein skurriles Special: direkter Nachbar ist eine Kaserne, wo morgens um 5 der erste Appell lautstark über den Platz schwallt, gefolgt von der Trompetenfanfare über eine äußerst funktionstüchtige Lautsprecheranlage kurz vor sechs. Dennoch können wir gut gelaunt liegen bleiben, mit Nachdruck das unendliche Privileg genießend, seine Zeit frei einteilen zu können, halleluja.

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