Auch hier war ein Triple-Gegencheck nötig, bevor (zumindest ich) gewillt war, zu bleiben. Der Ersteindruck mit Blaualgen im See (leider), ziemlich runtergekommenen und/oder in Bau wirkenden Anlagen (erklärt sich später), wenig Menschen (eigentlich gut, aber hier seltsam) und der früh einsetzenden Dunkelheit und Kälte lassen uns zögern.
Aber der Charme des alten Platzes dringt dann doch noch durch, zudem sind die Alternativen voll, ist es spät, der Preis günstig und der Umstand, dass wir nach Burg Trausnitz in Trausnitz landen, ja eigentlich originell genug.
Herleitung: Nach einem superkurzen Stopp in München (zerknirschte Sammel-Entschuldigung an den wieder nicht getroffenen Freundeskreis 🙏), lassen wir uns von Uli und Sibylle für den Heimweg in östliche Richtung verführen, mit der Idee, sich irgendwo im Dreiländereck DE/CZ/PL zu treffen, wo die Beiden wandern wollen, um ein gemeinsames One-Night-Camp aufzuschlagen.
Wir brechen erst mittags von Perlach auf und stoppen auf einen Kaffee in Landshut, da war Dirk nämlich noch nie, also kurz eine Runde in der Altstadt drehen. Hier entdecken wir auch die Burg Trausnitz, noch nicht wissend, wo unser Nachtlager sein wird.
Unser Fremdeln ebendort wird mit einem Abendrundgang abgeschlossen und am nächsten Vormittag bei der Befragung der Besitzerin final ausgeräumt. Wir erfahren, warum hier so viel unfertig und im Übergang aussieht: die linke Platzhälfte wurde komplett in Bauland und folgend ein Wochenendhauseldorado umgewidmet, wo viele Polen und Russen nun lustige Holzhütten zuende nageln, die Dauercamper in der rechten Platzhälfte wurden wegen ihr-nervt-nur-und-redet-dummes-Zeug allesamt gekündigt, was zu halb abgebauten und vermüllten Parzellen sowie übler Nachrede beim Landratsamt führte, weshalb die ehemalige Seebühne zu einer bodenlosen Terrasse geworden ist, weil mal eben die Konzession entzogen wurde. Zudem gäbe es kein Personal zu finden, egal ob für Küche, Putzen oder Büro, also müsse sie alles allein machen, was etwas länger dauert, ihr aber schlicht mittlerweile egal ist, Hauptsache, niemand nervt auf dem Gelände.
Kurz gesagt: besser erst in einem Jahr wieder kommen, dann gibt es auch für alle Schlüssel zum großen Sanitärbereich (für uns gab es nur die tipptoppsauberen roten Klocontainer mit Waschbecken und Heizung), aber dann auch unbedingt dort essen, denn der Mann kann wohl jagen, angeln und kochen.
Und wir fahren jetzt durch Tschechien an die Rainwiese, nach Mezní Louka, um die beiden Wanderer zu treffen.