Zum Glück fängt uns Henryk am Parkplatz ab und lotst uns rein, wir hätten – trotz Karten – keine Chance auf Plätze gehabt in der Kirche in Vetlanda. Stefan & Kim spielen, die Beiden stammen von hier, haben es bis Las Vegas gebracht und geben aus Nostalgie und Dankbarkeit in ihrer Heimat Småland ein Reihe von Spezial-Konzerten. Heute leider nicht in der ausreichend großen Konzerthalle, sondern dem zu kleinen Gotteshaus. Aber die geübten Kirchgänger und Kulturabonennten sind deckungsgleich und somit erfahren im Umgang mit dem Platzangebot. In aller Ruhe werden so lange Stühle gestellt, bis nur noch ein Viertel der Interessenten wieder nach Hause gehen muss.
In der Pause gibt es Kaffee! Und süße Teilchen dazu. Nein, kein Sekt, Bier und Häppchen. Während ich mich noch frage, wie das logistisch in der überfüllten Kirche gehen soll, so ohne Theke und professionelles Gastro-Personal, haben sich bereits sämtliche Senioren mit Tassen und Keksen versorgt und nach 5 Minuten sitzen alle plaudernd seelenruhig beim Kaffeekränzchen.
So schnell wie das Austeilen ging, geht das Einsammeln, – es ist ein Wunder. Wenn ich jetzt noch erwähne, dass es genau zwei Toiletten gibt, aber keine Schlange davor ...
Stefan & Kim sind Entertainment-Profis, spielen ihre Sets quasi im Schlaf, beherrschen furchtbar viele Instrumente und liefern ein kurzweiliges Konzert ab, begleitet von launigen Ansage, die uns Henryk flüsternd übersetzt und die sich zumeist auf Vetlanda und die guten alten Zeiten beziehen, die wiederum 98 Prozent des Publikums erlebt haben. Was für ein Abend!
Nach dem letzten Ton sind innerhalb von 5 Minuten alle Besucher verschwunden und auch uns zieht es heim, auf unseren Plateauplatz im Mondlicht, – ein würdiger und feierlicher Abschluss.