Tu Felix Austria III

Geht doch.
Am nächsten Morgen signalisieren die Knochen, es heute eher sutsche angehen zu lassen. Die 2-stündige Rundwanderung, die im Dorf beginnt, über Rasmolalm zum Mutsbichl führt, also irgendwie hoch und wieder runter im Dorf endet, kommt da gerade recht.

Und hiermit wieder zurück zum Zirbenwald. Den in Teil I beschriebenen durchqueren wir beim Abstieg, aber schon beim Aufstieg geht es durch einen, lichteren und freundlicheren. Aus Zirben kann man btw. einen sehr intensiven Schnaps destillieren, der zwar lebensverlängernd wirkt, aber auch sehr eigenwillig schmeckt und der Duft des Holzes wirkt so beruhigend, dass das Herz, wenn man in einem Zirbenbett schläft, etwa 3500 mal weniger die Nacht schlägt als in jedem anderen Bett (laut Infotafel am Timmelsjoch), also auch lebensverlängernd. Nur 10 Minuten vom Dorfrand entfernt gibt es zudem blühende Wiesen und Ausblicke auf 3000 m hohe schneebedeckte Gipfel und Gletscher. Überall gurgeln kleine Bäche und Rinnsale Richtung Tal und man möchte jodeln vor Glück, wenn man es denn könnte.

Da der Aufstieg schmal und etwas unwegsam ist, biked hier niemand und auch sonst sind wir alleine unterwegs, unverständlich, aber umsobesser. Über der Baumgrenze ist die Aussicht phänomenal, die Wiesen stehen in voller Blütenbracht, summend und brummend gehen die Insekten ihrem Tagewerk nach. Niemand packt seinen Freischneider aus, sägt Holz zusammen oder frisiert sein Moped und es gibt weder Mücken noch Bremsen. Ein frischer Wind sorgt für angenehme Kühle und den Sonnenbrand werden wir erst abends spüren. Nur Jause haben wir keine dabei, ein Jammer, dachten, für den Kurzausflug brauchen wir nix, aber das luxuriöse Schlendern und Trödeln, in die Ferne und in die Blumen schaun dauert dann doch 4 Stunden. Kurz vorm Abstieg queren uns noch grasende und bimmelnde Kühe, halbstarker Nachwuchs, den wir lieber nicht reizen. Kurzum, dieser Trip ist in jeder Hinsicht perfekt, Tu Felicitas geradezu Austria.