Silves, Stadt der Störche

(Da wir in diesem Beitrag ständig die Rollen bzw. die Autorenschaft wechseln, gibt es ausnahmsweise jeweils den Verfasser dazu genannt, ist sonst verwirrend.)

Dirk: Silves liegt etwas östlich, etwa auf halbem Weg zwischen Monchique und Portimão. Portimão? Klingelt da was? Genau, hier gibt es die Decathlonfiliale und etwas wartet dort auf mich.

Aber der Reihe nach: Vormittags landen wir in dem mit Burg, Kastell und alten Kirchen gepriesenen Städtchen. Schon am Ortseingang aber sieht man gut 30 Störche am Himmel kreisen und während man in Brandenburg schon ein bewohntes Nest ausgiebig feiert, gibt es sie hier gleich dutzendfach. Hauptstadt der Klapperstörche und es wird nicht mal beworben.

Dirk: Beworben werden dafür die besten Brathühnchen an der Algarve – seit 38 Jahren. Wobei wir das Schild erst lesen, nachdem wir sitzen. Während wir noch diskutieren, ob der Grill nun Valdemar oder Val de Mar heißt, wird serviert und in der Tat, das Chicken Piri Piri ist ein Gedicht. Piri Piri ist eine scharfe Chilisauce und Brathühnchen damit eine Art Nationalgericht, es gibt es überall und eigentlich immer gut.

Elle: Auch der Fisch ist grandios und es gibt automatisch vorher Oliven, eingelegte Karotten (!) und Brot, als Beilage Salat, Pommes und Kartoffeln und hinterher Nachtisch und schockierenderweise zahlt man für das alles inklusive Wein und Espresso lediglich 8 € pro Nase. (Waren am nächsten Tag gleich nochmal da.)

Dirk: Um uns herum auf den Dächern klappern die Störche, gemächlich geht der Tag dahin und bevor es um halb sechs dunkel ist, müssen wir uns um einen Schlafplatz kümmern.
Elle: Wir sind unentschieden, ob wir bleiben – man könnte zum Beispiel auch nochmal eine Pizzanight einschieben, es ist ja Freitag –, da schlägt Dirk vor, bei dem unschönen Wetter doch lieber runter ans Meer zu fahren, zu einem Leuchtturm nahe Portimão, ist ja nicht weit und das Wetter dort besser – alles weitere sehe man ja dann.

Elle: Hm, nicht wirklich besser, das Wetter hier, es schüttet derart, dass wir nicht mal aussteigen können. Aber wir stellen fest, dass wir in der Nähe von unserem damals auch verregneten netten Stellplatz in Ferragudo sind. Schauen uns bei der Gelegenheit die Kirche an, auf die wir nachts beim Gewitter so schön geblickt hatten.

Elle: Die Witterung macht es nicht leichter, sich für ein Ziel zu entscheiden – beschließen, erstmal Kaffeetrinken zu gehen, in Portimão am Hafen … ist ja schließlich erst kurz nach 6. (Hatte ich immer noch nichts geschnallt.)

Elle: Und dann – ich bin einfach nicht drauf gekommen, es war perfekt eingefädelt – kommt Dirk zufällig die Idee, man könne doch kurz, es wäre ja ganz nah ...

Tadaaa:

Dirk: Seit Tagen quatschte ich Elle mürbe, jetzt ist es endlich so weit. Der lange Atem zahlt sich aus und mit der USB Außenlampe mit drei Lichteinstellungen und Handkurbel im Sack geht es schlussendlich doch wieder zurück zur altehrwürdigen Stadt am Rio Arade, nach Silves.

Elle: Der Mann ist glücklich! Hach. Und wir haben einen Neuzugang an Bord (die Kleine unten rechts in grün ist es geworden), der wirklich eine Bereicherung ist! (Sie kann auch Rotlicht, seither habe ich manchmal Angst, dass "Kunden" an die Tür klopfen ...)

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