Ich weiß nicht, ob uns morgens bewusst war, wieviel wir an diesem Tag sehen werden und dass es unser letzter Tag in der Normandie sein wird. Und der vorletzte Tag in Frankreich.
Wir starten jedenfalls in Arromanches-les-Bains, dem Ort, an dessen Strandabschnitt einer der beiden Häfen gebaut wurde, um die Versorgung der anlandenden Truppen sicherzustellen (siehe letzter Beitrag). Die Dimensionen beeindrucken. Wieder diese Gegensätze, der schöne Traktor, die hübsche Häuserzeile, der Blumenschmuck, dazu die Fotos von Soldaten an Fahnenmasten, Schilder, Bilder, Waffen, Militärisches. Viele amerikanische Touristen stolpern mit uns durch die bedrückende Geschichte, gerahmt von tiefhängendem Nebel.





Wir bleiben, bis der sich verzieht und die Sonne die Stimmung aufhellt. Es wird heiß werden und da wir trotz allem schließlich an einem Strand sind, suchen wir den Bade-Abschnitt auf.
Auf dem Weg dorthin kommen wir durch den kleinen Ort Colleville-sur-Mer, der prall geschmückt das 75. Jubiläum der Alliertenlandung zelebriert.



Dann wieder Omaha Beach, aber etwas weiter östlich als am Vortag. Wir parken beim Visitors Center oberhalb des Strandes, wo eine weitläufige Anlage mit Friedhöfen, Gedenkplätzen, Bunkern und Monumenten wie das Big Red One die Erinnerung an die Ereignisse lebendig halten. Ziemlich eigenartig, durch dieses Gelände mit Badezeug ans Meer zu gehen.



Wenn man nur aufs Wasser schaut, schafft man, nicht an die Soldaten zu denken, die in diesem Sand gestorben sind. Fische, Krabben und die leuchtenden Algen helfen dabei. Und die symmetrischen Rillenmuster, mit denen die Ebbe begleitet wird.
Irgendwann brechen wir auf und verlassen diese geschichtsträchtige Gegend Richtung Bayeux.


