Atlantik, (abends) angekommen!
Der Morgen beginnt tatsächlich gutgelaunt mit Kaffee und Croissants, allerdings nur so lange, bis wir feststellen, dass die Standheizung schwarze Dieselwolken hustend aus dem letzten Loch pfeift. Außerdem geht das Waschbecken nicht, – schon sind wir mitten drin im Abenteuer. Was würde MacGyver jetzt tun? Womöglich den Stecker in die Buchse packen, gute Idee, das Waschbecken geht wieder und da es ab jetzt nur noch in den Süden geht, brauchts auch keine Standheizung und zur Not gibt es da eine Lösung mit Schamott-Stein, von der ich Elle allerdings noch überzeugen muss.
Die Autobahnen meidend gehts los übers und quer durchs Land. Schön, dass man hier grelle Farben vermeidet, die Gebäude sind allesamt sandsteinfarben und wirken erdverbunden. Es gibt wunderbare alte Kirchen, verwunschene Schlösser, malerische Brücken über noch malerischere sich schlängelnde Flüsschen. Vorbei geht die Fahrt an Weinbergen und Weiden, und es ist verblüffend, wie viele Ortschaften man quasi bereits kennt – von Wein- und Cognacflaschen.
Das Land ist weit und großartig, alles hat so was Pompöses, selbst die unspektakulärsten Rastplätze mit Klo. Alle Naselang steht eine kleine Burg oder ein Chateaux, jeder Bauernhof spielt Anwesen. Straßendörfer sind schmucke Kleinode, wo man in jedes noch so heruntergekommene Häuschen geradewegs einziehen wollen würde und die elfenbeinfarbenen Charolais-Rinder grasen auch irgendwie bräsiger als anderswo.
Nur die Kunst im Kreisverkehr bringt einen auch in diesem Land zum Verzweifeln, die allerschlimmsten haben wir in Schockstarre nicht fotografieren können, von ein paar richtig gruseligen Exemplaren gibt es adäquat schlechte Fotos.