Hallo wunderbare Welt des Familienurlaubs (siehe Schlusssatz), die wir beide seit Ende der 70er nicht mehr betreten haben. Aus dem gestrigen Erlebnis mit Patti genährt, können wir aber auch hier ohne Zynimsus und Ironie bereits sagen: es ist wirklich eine wunderbare Welt. Mit allem, was es ausmacht, ein Hort des jährlichen Wiederkehrens, der nicht immer erwünschten Gewissheiten, aber doch gewünschten Verlässlichkeiten, der unausweichlichen Gruppendynamik, der Hochs und Tiefs, die auch mit dem Wetter zu tun haben. Eine Familienwelt, die ja sehr intim ist, daher sind wir respektvoll ob der beiden Tage, die dank Hartnäckigkeit an der Rezeption (nous sommes totalement complets) vor uns liegen.
Camping Municipal du Cap de l'Homy
600 Av. de l'Océan
40170 Lit-et-Mixe, Frankreich





Ehrlich gesagt hätten wir uns den Platz auch nicht unbedingt länger geleistet, die Preise sind exorbitant, aber auch das gehört zum Familienurlaub. Die Familie, an der wir andocken, ist jedenfalls höchst erprobt, nicht nur weil sie schon seit 5 Jahren hierher fahren, sondern auch weil sie häufig und lange miteinander verreisen, die 3 Söhne mit ihren Eltern. Und zwar gern, wenn man mal von pubertätsbedingten Verwerfungen absieht. Die Jungs sind jedenfalls auf dem Platz bekannt, vor allem bei den deutschen Mädchen, man hat schon gemeinsame Urlaubshistorie gesammelt.
Der Tag ist strukturiert vom Sport, die Family ist affin und ausgestattet mit allerlei schnellsteBewegungimAtlantikwasserProdukten, deren Namen wir nie gehört haben. Ansonsten geht's um Essen und Quatschen, um Rumliegen an Strand und in der Hängematte. Da können wir mitmachen. Morgen kommt ein weiterer Familienanhang, Jean, er ist Franzose, ein langjähriger Freund, den auch ich seit den 90ern kenne. Er reist mit seiner Tocher an, ihr haben Hendrik und ich zur Geburt vor über 20 Jahren ein Lied aufgenommen, genausolange hab ich sie nicht gesehen.

Es ist faszinierend, dass der riesige Platz mit sehr vielen Deutschen in absolutem Urlaubsverhalten uns nicht unangenehmer ist, dass es zudem nicht laut ist und uns die Nachbarn nicht nerven ... mysteriös. Aber wahrscheinlich helfen die sehr hohen Kiefern und der Sand – na und unsere gute Gesellschaft natürlich.
Nach der ersten Nacht müssen wir umziehen und machen spiegelneuronen/anpassungsbedingt umgehend, was alle andern auch tun, Revier markieren, Sichtschutz anbringen, Stühle und Tisch raus, Getränk einschenken – und sitzen. Wenn man nicht mit sportlichem Gerät oder mindestens Profibadeausrüstung und Gummitier zur Düne aufbricht. Denn ja, ein kleiner Spaziergang ist nötig, um ans Meer zu kommen.



Die Tage vergehen zu schnell, wir haben ja nicht so oft Söhne und Töchter um uns rum, ich hätte noch für eine Woche Gesprächsstoff und Nachfragen. Aber wir haben Tipps für die Weiterreise, Jeans Familie hat seit Generationen ein Ferienhaus am Cap Sizun und er hat unlängst ein Buch über ein Restaurant in Audierne geschrieben, das schaun wir uns nun alles mal live an.