Auf diesen Hof fliehen wir nach dem Sturm von Schloss Zinzow. Es ist geschmackvoll und beschaulich, und es hat – weiß Gott nicht selbstverständlich in diesen Breiten – eine sowohl geöffnete als auch fantastische Gastronomie. Die Besitzer (eine Filmcutterin und ein Architekturfotograf) haben vor 18 Jahren der Stadt den Rücken gekehrt und diese Gebäude gefunden. Erst nach und nach stellte sich heraus, dass Keltern hier ihr Ding wird, zudem bauten sie zwei Ferienwohnungen aus (richtig toll renoviert, echt empfehlenswert). Mittlerweile hat sich Gutshaus Kraatz einen Namen in der Mostkelterei gemacht und betreibt von Donnerstag bis Sonntag eine hervorragende Küche.
Wir hätten wahrscheinlich auch eine Woche in dieser Idylle kostenlos stehen dürfen, unsere kleine Spende für 2 Tage Klogehen, Strom und Waschen wurde nur mit großem Widerstand genommen. Dafür haben wir etwas mehr Saft und Sekt gekauft, apropos, der Quittensecco ist der Knaller!
Gutshof Kraatz
Schloßstraße 7
17291 Nordwestuckermark
Man steht hübsch zwischen Haus und Garten, den Wasserlilien der hauseigenen Kläranlage und Apfelbäumen. Aufs Klo und zum Waschen, Wasserholen und Kühlbehälter einstöpseln geht man einfach in die große Scheune, die immer offen ist.
Hinter dem Gutshaus führt die Schloßstraße zu ihrem Namensgeber. Schloss Kraatz ist ein verwunschener zugewachsener Ort mit einem zusehends verfallenden Haus, das leider nur halbherzig vom jetzigen Besitzer hergerichtet und im Grunde ungenutzt herumsteht. Hinter dem Schloss findet sich dann noch ein Friedhof mit kleiner Kirche. Alles da.
Und ja, natürlich haben wir längst zuende geplant, was wir mit Schloss und Garten anstellen.