... kennt ihr nicht? Ich auch nicht, aber Dirk. Der hatte mit ihrer aktuellen israelischen Begleitband Boom Pam bereits Konzerte mit den Hippies gespielt. Deswegen sind wir hin – und weil Dirk praktischerweise bei Ask Helmut 2 Karten dafür gewonnen hat. Möchten gleichzeitig für alles hier Verlinkte unbedingt Werbung machen!
Das Konzert bietet einen der seltenen Momente, wenn Trash und große Emotion etwas Herzzerreißendes hervorbringen. Selda, die mit rot-orange (gewollt?) gefärbtem Minipli und weit geschnittenem (Hosenanzug?) wie ein Wiedergänger von Ronald McDonald aussieht, steht auf der Bühne und ist begeistert. Wenn sie nicht singt, mümmelt sie ein wenig (sitzt das Gebiss nicht richtig?). Wenn sie singt, dann mühelos und umwerfend. Die Stimme ist sagenhaft gereift und Boom Bam, die Surf-Jungs aus Tel Aviv, sind Kontrast und zusammen mit Seldas beseelten Oud-Spieler wunderbares Fundament, denn – selbst wenn sie wollten – könnten sie nicht so schlagerhaft spielen, wie es einigen Stücken innewohnt. Orientalische Schlager wohlgemerkt, rhythmisch komplex, tanz-, aber nicht schunkelbar. Das Publikum ist verblüffend jung und voller Inbrunst. So viel verschwitzte, positive Energie habe ich schon lange nicht mehr erlebt und auch Selda scheint verblüfft, will partout nicht mehr von der Bühne und die Mitstreiter, die schon fast unter der Dusche stehen, müssen noch zwei-dreimal zurück und Zugaben geben.