Wir verlassen Lissabon westwärts und statten Belém einen Besuch ab. Hier gäbe es Einiges zu sehen, das beeindruckende Kloster Mosteiro dos Jerónimos, das Seefahrerdenkmal für Heinrich, den Torre de Belém und – wie bereits im Kulinarik-Beitrag erwähnt – die angeblich besten Pastéis de Nata in der seit 1837 existierenden Bäckerei mit Schauraum und riesigen Bewirtungshallen.
Allerdings sind wir etwas halbherzig bei der Sache und halten den Aufenthalt kurz – es ist trübe, es hat Sonntagsstimmung (es ist Freitag) und wir wollen in keine Gebäude.
Weiter geht's nach Sintra, da sollen wir unbedingt die Queijadas probieren. Machen wir. Denn da es schüttet und neblig ist, gibt es auch wenig gute Gründe, das Auto zu verlassen. Also theoretisch gibt es natürlich den märchenhaften riesigen Park mit seinen skulpturalen absonderlichen Gebäuden zu besichtigen. Aber eben mit Betonung auf Sicht.
Wir ahnen zwar, welche Preziosen da im Nebel liegen, doch dieser Touristenmagnet und Neuschwanstein Südeuropas will heute noch nicht entdeckt werden, – nicht schlimm, dann halt beim nächsten Mal und mit besserem Wetter. Manchmal gibt es diesen Punkt der Übersättigung, da möchte man einfach eine Butterstulle und keine Highlights.
Fahren weiter Richtung Meer, da soll es einen schönen Stellplatz geben.
Auf dem Weg kommen wir auch am westlichsten Punkt Europas vorbei – aber spektakulär ist anders. Dirk steigt noch nicht mal aus, ein Nickerchen ist die bessere Alternative. Aus Reisebussen purzeln Menschen und schauen hinaus auf's graue Meer, dort drüben liegt Amerika, aber uns fehlt heute die Vorstellungskraft. Auch sind wir verwöhnt von anderen schönen Flecken – wo glücklicherweise keine Reisebusse Halt machen, so gesehen ist also alles in bester Ordnung.