Vom Ötztal nach Italien geht es am direktesten übers Timmelsjoch. Und dann über unzählige weitere Jochs und Pässe und Serpentinen – was natürlich nicht der schnellste, sondern der anstrengendste, aber auch anregendste Weg ist. Rambo meistert alles sportlich, wir qualmen hie und da den Rest der Strecke schwarz, aber der Turbo hält, unserer lieben Frau im Walde sei's gepriesen (mein Favourite-Ortsname auf einem der Pässe, schändlicherweise auf einem Abbiege-Schild mit U.L.F. abgekürzt tsss).
In gebirgigen Gegenden wird seit einigen Jahren gern glatt, schief, mit Glas, offenen Hölzern und krassen Formen gebaut, meinen Geschmack trifft's nicht, die Mautstelle am Timmelsjoch bietet dann auch noch modische Gastro und ein Motorradmuseum, hier wachsen dem Tourismus schräge Triebe. Aber dank Familie Scheiber aus Hochgurgl wird per fettem Bergkristall in exponierter Lage für den Weltfrieden gesorgt – dann kann ja doch noch alles gut werden.
Übers Passeiertal geht es nach Meran, und dann immer hoch und runter, an blumigen Orten und Ortsnamen vorbei und irgendwann gefühlt Stunden durch Apfel- und Weinplantagen … wir sind in Südtirol. So toll wie irritierend, der intensive Anbau, die immensen Flächen, dicht besiedelt, dicht bebaut – Orte wie Pflanzen. Aber immer wieder machen die nächsten Täler auf, drängt das nächste Panorama, der nächste Gebirgszug herein – gern ist man da für 150 km knappe 4 Stunden unterwegs.