Wir sind auf Love&Peace-Tour in München und haben 3 Tage frei, also ab in die Berge! Der erste Ausflug ist ohne Übernachtung und geht – wie so oft – an den Spitzingsee, weil nah und schnellstes Bergpanorama. Spitzing ist sommers wie winters für einen Schnelltrip geeignet, es gibt Wasser und Berg, hoch und flach, mal reicht ein Seespaziergang und die hintere Talrunde, mal geht's auf den Roßkopf oder einen der umliegenden Gipfel, mal mit der Gondel auf den Taubenstein rauf. Diesmal machen wir einen Abstecher zum Blecksteinhaus, aber ohne Einkehr, müssen uns schließlich den Hunger für den legendären Kaiserschmarrn in der Albert-Link-Hütte bewahren. Der ist tipptopp wie immer, zufrieden fahren wir abends zurück nach Perlach.
Wuhrsteinhaus
Dalsenstraße 7
83259 Schleching




Den nächsten Tag starten wir mit einem Auftakt am Seehamer See, auch ein Ort, den wir von der Perlacher Home-Base bei Muttern gern ansteuern, um flotten See- und Bergblick zu konsumieren. Hatten wir zwar gestern schon, aber heute brauchen wir den Stopp, um zu recherchieren, wohin wir eigentlich weiterfahren – wir müssen uns noch für einen Übernachtungsort entscheiden. Die Wahl fällt auf einen Landvergnügen-Stellplatz im Chiemgau, genauer gesagt in Schleching mit dem Namen 'Wuhrsteinhaus', was bei mir Erinnerungen wach ruft. Es gibt ein Foto von meinem Vater und eins von meiner Omi, die bei Besuchen der Wuhrsteinalm geschossen wurden. Es war ein Ausflug, den Omi gern gemacht hatte, oder wir oder mein Vater gern mit Omi oder was weiß ich, jedenfalls assoziiere ich das romantisch bis melancholisch als irgendwie familienrelevant und wir fahren hin.




Bei der Fahrt durchs Chiemgau fällt mir dann irgendwann auf, dass das angepeilte Wuhrsteinhaus nicht das gleiche sein kann wie das damalige Familienziel, – es ist halt keine Alm, dafür mit dem Auto erreichbar, umso besser fürs Übernachten. Beim Abendessen – nach einem Spaziergang runter zur imposanten Tiroler Ache – erfahren wir die Ambitionen der Gastgeberin, die 4-fache alleinerziehende Mutter, die das Haus zwar erst vor einem Jahr übernommen hat, will auswandern – ihre Kinder allerdings nicht so sehr.


Nachdem ich diesen Beitrag erst 2 Jahre später schreibe, weiß ich zwar nicht, ob sie wirklich ausgewandert sind (erinner auch nicht, wohin), weiß aber, dass es 2025 kein Landvergnügen-Platz mehr ist. Aber ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen nach wie vor. Und vielleicht kann man dennoch auf dem Parkplatz bei den Hühnern übernachten. Wir haben uns jedenfalls am nächsten Tag auf den Weg nach oben gemacht – nicht auf den Geigelstein, sondern namenlos hinterm Haus den Berg hinauf.

