Übernachten am Kastell Silves – Portugal

Es ist richtig spät, als wir schlussendlich wieder zurück nach Silves kommen, um einen Schlafplatz zu finden. Wir wissen von zwei Stellplätzen am Ortsrand, aber es zieht uns hinauf zur Burganlage. Sie prägt das Antlitz der Stadt und ist die eigentliche Attraktion. (Wir finden wir die Störche allerdings weitaus besser.)

Es gibt einen ziemlich einfachen Weg nach oben – finden wir später raus –, aber mein Navi schlägt den kürzeren vor, der durch die Altstadt führt. Elle schlängelt souverän und ohne zu maulen (was ist heute nur los) durch steile, schmale und kleinste Gassen, aber irgendwann setzen wir auf und müssen uns aus den engen Windungen wieder rauskurbeln. Hoffentlich wecken wir nicht alle – nochmal runter, neuer Weg.

Als wir oben am Parkplatz ankommen, ist es stockdunkel und menschen- bzw. autoleer. Der Blick geht über die alte Stadtmauer ins Umland, schön und doch ein wenig unheimlich. Deswegen stellen sich Wohnmobile gerne nah zueinander, weil es manchmal etwas unheimlich ist. Wir lassen zudem immer gern die Seitentüre offen, um Luft zu kriegen und da ist man um eine kleine Wagenburg und ein paar Nachbarn froh. Aber wir wollen ja Gelassenheit gegenüber dem Leben üben – und parken.

Was auch immer hilft, ist einmal weggehen, was unternehmen und dann wieder zurück zum Auto kommen, dann ist es schon wie Heimkehr. Folglich tapern wir nochmal runter, schließlich ist Freitag, da geht doch was.

Aber nüschte, nada. Sind wohl alle bei Techno-Peter. In der einzigen Bar wird schlimme Livemusik von Junggebliebenen zelebriert, vor etwa 7 Zuhörern – da gehen wir lieber nach Hause und stöpseln die Lichterkette und das neue Rotlicht an.

Die Nacht ist mückenfrei und safe, Dirk macht zum Aufwachen Fotosafari, der Morgen ist mal wieder bunt, alles fein.

Stromern nochmal ausgiebig durch die Gassen, besuchen den Markt, entdecken Friseure, sehen uns Kastell und Kirchen an, kaufen keine Decken und Fliesen, essen nochmal beim Chicken-Master und krass-süße Sachen zum Kaffee (Süßkartoffel und Kürbis sind auch gern in den eier- und zuckerdominierten Teilchen) und verlassen am Nachmittag eine neue Lieblingsstadt.

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