Ziegen – immer wieder Ziegen

Von allen Haustieren sind Ziegen die bemerkenswertesten. Schafe z.B. sind eigentlich etwas öde und gelinde gesagt naiv, es heißt ja auch folgerichtig belämmert schauen und nicht bezickt, wenn jemand dumm aus der Wäsche schaut und anders herum wird ja rumgezickt und nicht rumgelammt wenn jemand partou mit dem Kopf durch die Wand will. Selbst für den bösen Wolf ging es schlecht aus, als er sich mit den Geißlein anlegte.

Ziegen sind im Gegensatz zu Rindern wunderbar kreativ, lange nicht so schreckhaft wie Pferde, können im Gegensatz zu Schweinen aber kraxeln, seltsamerweise jedoch ganz schlecht auf drei Beinen stehen – wie uns unsere heutige Gastgeberin sagte. Ziegen sind zudem verdächtig ruhig und können fantastisch unschuldig schauen, vor allem wenn sie – was sie wohl oft und gern tun – etwas ausgefressen haben. (Ganz anders die zwei Hähne, die seit 4 Uhr um die Wette krähen und einen auf dicke Hose machen.) Auch stinken Ziegen, entgegen der landläufigen Meinung, kein bisschen, wenn man ein paar Punkte beachtet: Ein Bock auf 30 Ziegen, bei weniger drücken die Hormone olfaktorisch nach außen, viel Auslauf, frisches Gras und Geäst als Futter, täglich melken. Wenn die Milch innerhalb von zwei Tagen verarbeitet wird, schmecken Milch und Käse gar nicht nach Ziege. In der Tat, dieser Stall duftet einfach angenehm nach Tier, und als die Ziegen ausbüchsen, weil sie es geschafft haben, das Gatter zu öffnen, geschieht dies lautlos. Die Ziegen schauen lediglich unschuldig, als sie im Melkstand erwischt werden, trollen sich dann aber mit einer "yes we can" Haltung zurück in ihre Box. Leider gibt es keine Balkonziegen im Gegensatz zu Balkonhühnern (japanische Züchtung).

Ziegen, die auf Menschen starren. Aber äußerst höflich.

Ein Kommentar bei „Ziegen – immer wieder Ziegen“

  1. Traumhaft! Fast ne Fototapete?

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