Als Platzeintrag nicht astrein, weil der Parkplatz des Kulturprojekts Allach weder wirklich nett ist zum Übernachten, noch es einen Grund gäbe, dort zu stehen, wenn man nicht einen Bandprobenraum in den Containern hat. Die Umgebung ist unschön und nur ein persönlicher Grund wie der runde Geburtstag eines alten Freundes legitimiert den Aufenthalt. Und natürlich, dass Silvia und Helli heute auch dort stehen. Wir kommen gemeinsam mit Uli, der die noch weitere Anreise aus Hamburg hatte, und Sonja und Volli dort an und schleichen uns unbemerkt von den ersten Gästen in Vollis Übungsraum im zweiten Stock – mein alter ehemaliger aus elle&band Zeiten!
Kulturprojekt München
Ludwigsfelderstr. 15
80999 München
An allem ist Uli schuld. Also nicht in erster Linie, das ist Michi, weil er 60 wird und dazu einlädt. Da Michi auch Musiker ist und seinen Probenraum im Kulturprojekt hat, und man dort im Konzertraum feiern kann, hat er eine Band aus Hannover eingeladen und wird mit seiner eigenen auch spielen. Und Uli wiederum fand es völlig klar, dass wir als Geladene natürlich "die alte Band" aufleben lassen und eine Einlage machen. Zum Glück hatte er auch gleich den Plan mit zwei alten Gassenhauern, hat die Leadsheets und den Text geliefert und zum Glück hat sich Dirk nicht gewehrt, dass er dabei Schlagzeug spielt und so haben wir auf der Autobahn brav Text gelernt. Volli spielt Bass, Sonja und ich machen Gesang.
Lange proben is nich, weil sonst Verlust des Hörsinns und so laufen wir munter und erstaunlich vorbereitet auf der Feier ein. Zwischen den beiden Punkbands des Abends liefern wir unser Ständchen ab, fighten for das Right to party, heimsen Beifall ein, erzeugen große Freude beim Geburtstagskind, und wenn Holgi, der uns dankenswerterweise gemischt hat, seine Aufnahmen aus dem Probenraum rausrückt, gibt's hier womöglich auch irgendwann noch einen Beweis zu der ganzen Aktion.
Aber Hauptsache wir haben die Fotos von Dirks Drum-Stunt, glaubt ja sonst niemand, dass der Mann nach 25 Jahren das erste Mal am Schlagzeug sitzt und ohne jegliche Probe die Songs so durchballert, dass weder Uli noch Volli was dran aussetzen, das hab ich in all den Jahren gemeinsamer Bandgeschichte nicht erlebt mit den Herren an Bass und Gitarre.
Am nächsten Morgen ist der Ort nicht schöner, und Silvia und Helli müssen auch bald los, daher sind wir schon zum Mittagessen bei den Eltern – weise Entscheidung, es gibt Gulasch. Am nächsten Tag geht's mal wieder in den Ostpark und – auch schon fast ein Ritual – zu Basti ins Campingcenter nach Forstinning, er hatte nämlich am Telefon versprochen, uns mit den richtigen Schienen für unsere Bus-Schublade zu retten. Die falschen hatten wir vor 2 Jahren stolz gekauft und erst vor 2 Monaten beim Einbauversuch als unpassend entlarvt.
Ich gestehe, ich hab stark an Bastis Aussage gezweifelt, aber da er glücklicherweise eine neue Mitarbeiterin hat, die fleißig bis in die Tiefen des Lagers gegraben hat, wurden tatsächlich die beiden letzten Auszüge ihrer Art gefunden, das Modell wird nämlich nicht mehr hergestellt. In dem ganzen Überschwang wurden sie auch noch von einem weiteren neuen Kollegen reingeschraubt. Ein Traum! Endlich wieder Schublade mit rollendem Kugellager und ohne runterhängen oder zu weit raushängen und sie kann unsere Tischplatte wieder halten.
Damit können wir dann auch wieder los – ok, abends noch einmal Rakko spielen mit den Eltern. Am nächsten Mittag werden wir wie immer zum Bus gebracht (was war da wohl gerade auf dem Terrassengeländer?).