Hier haben sie sich also alle zusammengerottet, die Herbstcamper. Am Vormittag sind wir von unserem heiligen Berg runtergestiegen und stehen nun über dem langen Strand vor Vieste. Vieste ist direkt am Sporn Italiens gelegen und, wie wir lesen, ein überaus beliebter Ferienort. Dies wird spätestens klar, wenn man von Osten kommend die Steilküste hinter sich lässt. Auf der gut drei Kilometer langen Ebene bis zur auf einer schroffen Kante thronenden Stadt reihen sich Campingplätze und Ferienunterkünfte nahtlos aneinander. Während der Hauptsaison wäre das womöglich ein Anblick, der uns zur Umkehr bewegen würde.
Camping Arizona
Lungomare Enrico Mattei 109/113
71019 Vieste FG
Eine breite Straße teilt den Strand vom Hinterland und das ist auch der Grund, warum hier noch Campingplätze geöffnet haben, welche beidseitig der Straße liegen. Der kleinere Teil am Strand kann autonom betrieben werden, der weitaus größere Teil auf der anderen Seite ist geschlossen. Genau genommen haben nur noch drei offen, liegen dicht beisammen und unterscheiden sich nur durch den Baumbestand. Wir entscheiden uns gegen das angepeilte "Euro 92", was zwar schon allein wegen des Namens ein guter Grund gewesen wäre, aber es ist für die Temperaturen zu schattig, daher landen wir im Arizona, auch ein guter Name. Dort hat es noch einen sonnigen Eckplatz in der ersten Reihe und außerdem sollen die Duschen ziemlich heiß sein, kriege ich verklickert.
(Am Abreisetag erfahren wir, dass sich die Plätze auch preislich durchaus unterscheiden, nun wissen wir auch, weshalb unserer so angenehm leer war.)
Wir haben sowohl Glück mit der Sonne als auch mit dem Mond, der verlässlich jeden Abend über dem Meer aufgeht und uns bis Mitternacht beleuchtet. Morgens geht dann an der gleichen Stelle die Sonne auf. Und das alles direkt ins Bett serviert.