Alles dank Hendrik, daher nochmal: Danke, Hendrik! Das war Touri-Ausflug de Luxe, nur die angenehmen Klischees dieses aufgeladenen Ortes samt romantischstem Übernachtungsplatz.
Und das kam so: Nachdem Dirk nach Vattas Beerdigung und Love&Peace-Konzert direkt zu einem Hippie-Konzert muss und weder zum Ammerseefest noch zum weiteren Love&Peace-Gig bleiben kann, bin ich die nächsten Tage allein unterwegs und lasse mir Zeit mit der Heimfahrt nach Berlin. Nachdem ein Besuch in Hendriks neuem Domizil schon länger geplant ist, wird das nun umgesetzt. Und der Plan kommt zur rechten Zeit, das Wetter ist perfekt.
Anlegestelle des Kanu-Clubs Kelheim
Kalkwerkstraße 1
93309 Kelheim
Den Auftakt machen wir klassisch mit Weißwurscht und -bier, dann geht's erstmal zur Walhalla hoch. Die Befreiungshalle hatte ich schon mehrmals besucht, aber die Dimensionen des Baus und der Lage mit diesem Hammerblick ist mega beeindruckend. Der Sieg über Napoleon war den Erbauern echt was wert. Haben auch 21 Jahre dran gebastelt ...
Hendrik schlägt einen Rundweg vor, der hinter der Halle durch den Wald geht und irgendwann zur Donau runter, an deren Ufer man dann wieder zurück in die Innenstadt kommt. Wunderbar grün, wunderbar am Wasser, genau lang genug – na da geht doch schon ein kleines Abendessen.
Damit ich nicht auf dem gepflasterten engen Hof vor Hendriks WG übernachten muss, verrät er mir seinen Geheimtipp an der Donau, quasi mitten in der Stadt und doch völlig versteckt und unsichtbar. Direkt unter der Befreiungshalle in der Kurve der Donau kann man auf dem nachts leeren Parkplatz der Anlegestelle des Kanu-Clubs Kelheim stehen. Das gegenüberliegende Ufer mit seinem Spazierweg und der kleinen Kirche ist von schummerigen Laternen in orange-romantisches Licht getaucht, die Halle leuchtet von oben hinab, die Donau plätschert ... wie der Gin im Glas.
Und das war ja erst der Anfang, jetzt geht's erst so richtig los mit den Attraktionen – Donauschlauchbootausfluuuug!
Nach dem Frühstück auf Hendriks Balkon fahren wir mit beiden Campern wieder zum Übernachtungsplatz, der Kanu-Anlegestelle, lassen Rambo dort stehen und fahren mit dem großen Hymer zur Einstiegstelle donauauwärts (andersrum wäre ja auch doof). Beim Biergarten an der Fähre Eining wird dann alles vorbereitet – naja, also Hendrik sammelt alles aus den Tiefen des Autos, wuchtet das Boot zurecht, pumpt es auf, lässt es zu Wasser, findet die Ruder – ich mach Fotos und lobe! Und setz mich dann trockenen Fußes an Bord und gebe mich ausschließlich Genuss und Sightseeing hin.
Zu Hendriks Glück ist aber auch nicht wirklich viel zu tun, die Strömung sorgt fürs Vorankommen und das Niedrigwasser dafür, dass das Tempo hübsch gemächlich ist und man auf nix aufpassen muss, es könnte wohl auch wesentlich robuster zugehen ...
Jetzt aber erstmal was essen! Kloster Weltenburg liegt hübsch in einer Kurve, man kann entspannt anlegen, lässt sein Boot zwischen hundert weiteren auf dem Kies herumliegen und marschiert in Badeklamotten Richtung Weltkulturerbe – nicht übel ...
Ich zieh mir dann doch noch was über, bevor wir den Innenhof betreten und einer Hochzeitgesellschaft beim Gottesdienstfinale zuschaun können. Wenn man die Kirche und andere Klostergebäude nicht besichtigt, könnte man sagen, man hat einfach einen zünftigen gut gefüllten Bierhgarten an exponierter Stelle besucht – na die habens einfach erfunden, diese Mönche.
Zurück ins Wasser und zur spannendsten Etappe der Strecke … allerdings wie vorher angedeutet, heute ohne besondere Herausforderung. Bei Normalwasser hat die Weltenburger Enge eine derart starke Strömung und ist wirklich eng, so dass Boote mit höchster Aufmerksamkeit aneinander vorbei navigiert werden müssen, manchmal sogar mit Hilfe von Stecken, die an den Felsen eingehakt werden, was die großen Eisenringe an der Steilwand verraten. Und die Marienstatue verrät, dass das schon das ein und andere mal schief ging.
Nicht so heute, wir schippern gemütlich weiter, gehen zwischendurch schwimmen und können bequem beim Kanu-Club anlegen, ich natürlich wieder trockenen Fußes. Jetzt nur noch Luft raus, alles trocken wischen und wieder klein zusammenwickeln – echt die beknackteste Tätigkeit der ganzen Sause. Dann gehts zurück zum Biergarten – ein Hoch auf die Erfindung des Shuttlebunnys (hab ich mich damals bei unserer Kanutour mit Freund Franz in den 90ern gar nicht drüber aufgeregt 😜).
Tipptopp und hurra, was für ein 1a Ausflug 🙌 Gut gelaunt und erfrischt starte ich zur letzten Etappe vor Berlin.