Als unsere durchtränkten Klamotten halbwegs trocken sind, verlassen wir den Gargano und fahren nordwärts. Wir wollen zum (uns bislang völllig unbekannten) Trasimeno See. Auf dem Weg Oliven, Straßenobst, Straßenstrich, Blick, Meer, Mittagessen, Sturm, Weinberge.
Und dann wird's irgendwie kompliziert. Stunden umrunden wir den See, fahren vor und zurück, entscheiden uns schließlich (für eine Fattore Amico Unterkunft), stehen dann vor verschlossenen Türen, müssen wieder zurück, um dann wieder hin zu fahren. Kurz vor Mitternacht parken wir erschöpft neben einem überdimensionalen Heuballen ein. Halleluja.
Am nächsten Tag besuchen wir erst Castiglione del Lago (das wir am Vorabend dreimal durchquert haben) und dann eine Kooperative (Panta Rei) oberhalb von Passignano, die ein Grundstück hoch über dem See lustig mit Terrassengärten und Lehmbauhäusern bebaut hat. Wir werden wiederholt herzlich zum Mittagessen eingeladen, doch aus unklaren Gründen bleiben wir nicht. Uns machen die leutseligen Seminarteilnehmer (im Hauptraum findet ein Zukunftsworkshop mit irritierend viel deutschen Teilnehmern statt) wohl Angst. Wenn ich meine Kommune noch gründen will, muss ich mir zu diesem Thema irgendwann ein anderes Verhalten aneignen. Zum Übernachten ist es jedenfalls nix, daher ziehen wir weiter. Der Mann hat wie immer Plan B im Ärmel.
Spoiler – das ist Montepulciano von hinten: