Nächster Länderwechsel

Und schon wieder wechseln wir das Land, jetzt also Portugal. Endlich, nach einer Woche Fahrt, sind wir im Zielland angekommen. Euphorisch passieren wir die Grenze – obwohl, keine Ahnung, wo die gewesen sein soll, wir machen nach gut Dünken ein Foto durch die echt versiffte (aber bereits geputzte) Frontscheibe, wo wir den Grenzübergang vermuten.

Apropos Frontscheibe. Hat irgendwer schon mal von Insektenschwärmen gehört, die sich vornehmlich auf Autobahnen in großen Scharen in die Scheiben von Autos stürzen? Um dort als Selbstmordattentäter die Durchsicht der Scheiben derart zu sabotieren, dass Durchblick unmöglich ist und damit wiederum die Fahrer in Todesgefahr zu bringen? Irritierend, in welcher Menge die Tiere auftauchen und welchen Dreck sie verursachen. Merke: Dann bloß nicht die Scheibenwaschanlage anmachen, damit ist die Misere nämlich perfekt. Danach schmiert ein opaker grauer Film alles dicht und du fährst quasi blind.

(Hinzu kommt, dass die meisten Tankstellen keine Scheibenputzutensilien im Programm haben, wenn man Glück hat, gibt es einen pekigen Besen, den man patschnass über die Scheibe schiebt.)

Aber das waren ja noch spanische Tiere, zurück also zu davor. Wir müssen frühstücken und steuern dafür munter die liebgewonnenen Autobahnraststätten an, haben wir da doch bereits beste Erfahrungen gemacht. Doch heute ist der Wurm drin. Entweder hat die Tanke keine Tapasbar oder sie liegt jwd oder ist zu eigenartig oder einfach furchtbar schlecht. Nach mehreren Versuchen ist Dirk übel, – weil er immer brav aufisst, auf was ich deute, dann aber bei näherem Hinsehen (sobald es bestellt und auf dem Teller ist) doch nicht essen mag – ich wiederum habe noch Hunger.

Na, dann erstmal einfach weiterfahren. Dirk findet heraus, dass es eine alte römische Siedlung auf unserem Weg gibt, mit einer 2000 Jahre alten Brücke, die bis in die 90er Jahre noch in Betrieb war. Das schauen wir uns doch mal an.

Auf der Fahrt brennende Autos und Störche auf Überlandleitungsmasten, der Tag bleibt interessant.

Mérida, die römische Stadt, ist auf den ersten Blick nett, auf den zweiten fad, daher beschließen wir, nur eine kurze Ess- und Schlaf-Pause am Fluss zu machen.

Weiter geht's, wollen ja vor Sonnenuntergang am nächsten Platz sein.

Hier noch ein letzter Blick auf einen spanischen Kreisverkehr ...

... und den ersten auf einen portugiesischen. Potztausend.

Beschwingt kehren wir gleich beim ersten Supermarkt ein, sonntags macht das noch mehr Spaß. Außerdem haben wir eine Mission: eine portugiesische SIM-Karte kaufen! Denn das Elend mit dem W-Lan soll ein Ende haben. Nach erstaunlich geschmeidigem Kaufablauf sitzt die Karte im iPad – und funktioniert! Portugal, wir mögen dich. Im Abendlicht sausen wir der Burg von Monsaraz entgegen.

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