Eigentlich müssen wir bisschen arbeiten am Wochenende. Und wir bekommen Besuch am Sonntag. Aber es sind über 30° und wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst 24 h aufs Land fahren richtig gut tut.
Dirk sucht was raus und fährt. Ich mach noch 3 Stunden Mails, frage mich zwischendurch, warum wir eigentlich noch nicht angekommen sind. Ich finde es tatsächlich etwas weit für einmal Übernachten und bin erstaunt, dass wir in MeckPomm gelandet sind. Aber ok, es ist schön und ein Landvergnügen Hof, der einladend aussieht und ein Abendessen verspricht.
Pasterhof Eichhorst
Kastanienallee 2
17098 Friedland (Eichhorst)
Es ist auf jeden Fall kälter als in Berlin, dass es über 10 Grad weniger sind, war eigentlich auch wieder nicht nötig, aber wir stehen unter einer großen Kastanie und werden erstmal herumgeführt. Kurz drauf hat der Mann den erfreuten Haushund an der Leine und wir drehen eine Runde. Der Hund bestimmt sowohl Weg als auch Tempo, die Nachbarn ermahnen uns, ihn wegen der Rehkitze in den Wiesen ja nicht von der Leine zu lassen (das wird später noch von der Hausherrin klar kommentiert), Dirk versucht Schritt zu halten, ich schlendere hinterher und mach Bilder.
Bevor wir abends das Spargel Menü serviert bekommen, werde ich noch aufgefordert, die Lämmer zu füttern. (Man wird hier gern mit einbezogen ins Hofleben.) Wir erfahren auch Einiges über die Beziehung der Nachbarn zu den Damen im Haus. Sie haben den Hof vor sieben Jahren gekauft und sind seitdem dabei, sich vor Ort zu behaupten, mit zweifelhaftem Erfolg. Aber sie sind guter Dinge und scheinen relativ stur zu sein. Die Mutter arbeitet als gefragte Hausärztin in Potsdam, ist auf jeden Fall resolut und kann sich gegen die wirklich kleinlichen und eher feindseligen Nachbarn wehren. Sie haben nochmal Land zugekauft und wollen dann auch Tiny Houses anbieten (den Bauwagen nutzen sie selbst) und Camperplätze einrichten mit ihrer wunderbaren Aussicht hinterm Haus.
Am nächsten Morgen genießen wir noch die Gesellschaft der weiteren Tiere am Ort, nutzen Hängematte und Kuchenangebot und fahren nachmittags wieder etwas südlich, weil wir erstens wärmer und zweitens unter Bäumen wandern wollen, in Meck-Pomm weht eine steife Brise über die Felder.
Die Buchenwälder um Chorin waren der Plan, gelandet sind wir im Nonnenfließ und wundern uns, dass außer uns niemand da ist. Wundern uns dann nicht mehr, weil nach ein paar Schritten in den Wald die Mücken über uns herfallen. Es ist definitiv wieder wärmer und zudem ziemlich feucht. Aber wenn man zügig geht, ist alles gut. Wir marschieren flott durch die menschenleere Natur und beschließen ein weiteres Wagnis, nämlich in Eberswalde Abendessen zu gehen.
Wir belassen es bei einem Rieseneisbecher, der ausreichend herausfordernd ist und treten den Heimweg an, um das kulinarische Angebot rund um die Winsstraße zu nutzen. Und freuen uns bei später Pizza ums Eck, raus gefahren zu sein.
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