Das Hotel Forsthaus Langenberg liegt im Wald, am Ende der Strandpromenade von Bansin, oberhalb der Klippe und bietet Stellplätze an. Will heißen, man darf für ein paar Euro auf dem Parkplatz stehen, dieser liegt allerdings direkt an der Klippenkante und der Blick über die Ostsee ist phänomenal.
Das Hotel ist etwas zerzaust, steht aber wohl vor der Sanierung, im Moment würde man es wohl als urig bezeichnen. Ein Weg an der Klippe entlang führt hinunter nach Bansin und zum Strand und weil es bibberkalt ist, ist es angenehm leer und Reizklima soll ja gesund sein.
Parkplatz des Forsthaus Langenberg
Strandpromenade 46
17429 Seebad Bansin, OT Heringsdorf
Es braucht zwar keinen Grund, um auf Reisen zu gehen, aber wenn es einen Anlass gibt um so besser! Bärbel Bohley, die ich nur als Gesicht des neuen Forums während der Wendezeit in Erinnerung habe, war zudem – oder vielmehr hauptsächlich – Malerin. Da wir ihren Sohn Anselm kennengelernt haben und dieser just eine Werkschau seiner Mutter im schönen Kunstpavillon in Heringsdorf auf Usedom organisiert und das Osterwetter zwar kalt, aber heiter werden soll und mir Feiertage besonders in der Stadt nicht taugen, ist die Aussicht auf Meer und mehr sehr willkommen. Es ist jedenfalls mal wieder ein spontaner Aufbruch, als wir Ostersamstag in den Bus Richtung Ostsee springen.
Wir lassen uns am nächsten Tag durch das mit ostseetypischem Publikum bevölkerte und ostseetypischen Geschäften und Restaurants ausgestattete Heringsdorf treiben, und da bis zur Vernissage noch Zeit ist und wir – wohl wegen des Reizklimas – schon wieder müde sind, suchen wir uns ein Plätzchen für ein Nickerchen am Schlonsee.
Campern, die so aussehen, als ob sie außerhalb von Campingplätzen campen, wird generell in touristischen Gebieten und so auch hier an der Ostsee mit Misstrauen begegnet. Da wir kein Stühle aufgestellt haben, aber mit offener Heckklappe auf dem Bett liegen, bewegen wir uns in einer Art emotionaler Grauzone, die für den ein oder anderen schwer auszuhalten ist, am Ende weist uns dann doch sicherheitshalber noch eine Einheimische darauf hin, dass Campen hier nicht erlaubt sei – nur falls wir es vorhätten.
Jetzt aber husch zur Vernissage, die von Insider-Publikum und ein paar hineingeratenen Touristen gut besucht ist. Ein befreundeter Tenor singt Schumannwerke, wir kommen aufgrund des Päuschens ein wenig zu spät und verpassen leider Anselms Ansprache, Mist. Aber wir sind Überraschungsgäste und dürfen das. Anselm ist sichtlich erfreut und erleichtert über den gelungenen Auftakt und so plaudern wir uns mit den verbleibenden Besuchern, die man irgendwie auch irgendwann schon mal in Prenzlauer Berg auf der Straße gesehn hat, in den Nachmittag hinein.
Dann ist aber auch gut mit Seebadambiente, wir ziehen um zum Sonnenuntergangspanorama des Naturcampings am Bodden.