Eigentlich wollten wir noch nach Danzig und von dort nach Hel, aber die Küste ist überlaufen und Danzig scheint mir zu groß für die wenige Zeit, die wir noch haben. Elblag liegt auf dem Weg zum nächsten Wasserwanderabenteuer und man kann über einen kleinen Umweg noch Sobowidz (aus dem Elles Pappa stammt) mitnehmen.
Um die Mittagszeit stoppen wir zum nochmaligen Stadt-Ver- und Besuch, vielleicht ist hier die Einzelhandels- und Gastrolage anders? Es geht gar nicht um's Shoppen, das Straßenbild ist einfach völlig anders, da viel weniger Menschen unterwegs sind, wenn es keinen Einzelhandel oder Gastronomie gibt. Viel schlechter lassen sich Kultur und Atmosphäre des Landes erspüren, denn außer Kirchen hat dann eigentlich nichts auf.
Schnell ist man in der Altstadt, es ziehen zwar dunkle Wolken auf, aber die Straßen sind bevölkert, denn: ein Lokal reiht sich ans nächste, wie gelernt alles in einem Straßenkarrée. Zufällig haben wir Hunger und das vegane Restaurant wirkt sehr einladend. Nach dem Essen könnte man noch kurz durch die Geschäfte stöbern, ein paar Mitbringsel kämen gerade recht.
Doch wieder gibt es mehr Statuen von Papst Johannes Paul II als Geschäfte, nämlich eine. Kann das sein, wirklich kein Laden in der Altstadt? Bummeln adé? Nachfrage in der Touristeninformation. Tatsache, es gibt hier keine Geschäfte, da müsste man wohl in die Shoppingmall. Wie schon in Suwalki stadtplanerisch sinniert – wie kommt es zu dieser Einkaufskultur? Bei der nächsten Polenfahrt werden wir der Sache weiter auf den Grund gehen, wer jetzt schon weiß, warum das so ist, schreibe das bitte unten in die Kommentare!
Aber egal, die Gastrolage ist ja gut, unsere Auswahl die richtige, dann weiter übers Land und die Felder.
Ich war das erste Mal 2011 mit meinem Vater und Teilen der Familie in Sobowidz, ich hatte eine Danzig-Masuren-Fahrt für alle organisiert, da ich Polen unbedingt mit ihnen kennenlernen wollte. Die Bilder links sind damals, die rechts von heute.
Das war bewegend, alle 3 Geschwister waren dabei und haben erzählt, gezeigt, sich erinnert, wir waren im Hof hinter dem Haus auf dem Wasserdeckel gesessen. Heute machen wir nur kurz ein paar Fotos – es hat sich nicht viel verändert in den 12 Jahren. Nur die Mühle, in der Opa als Müllermeister tätig war, verfällt leider immer mehr, aber die Kirche ist schick wie 2011.