Wir kommen im strömenden Regen an und laut unserer neuen Bibel (mein-Womo) sollte der Campingplatz eigentlich auch schon zu sein, aber wir versuchen unser Glück – und haben es. Ein quirliges Mädchen an der Rezeption nimmt uns auf und wir können uns einen der vielen einladenden Stellplätze unter den Kiefern direkt am Fuß der Düne aussuchen.
Es sind noch erstaunlich viele Gäste da, natürlich alle mit Wohnmobilen, zelten tut längst niemand mehr. Das Sanitärgebäude ist leider auch schon halb im Winterschlaf, und – wie bei so vielen Campingplätzen – wurde zu meinem Leidwesen auch hier auf eine geschlossene Bauweise verzichtet, – sprich, es zieht wie Hechtsuppe und das bei leider nur noch 10 Grad. Als Ausgleich gibt es heißes Wasser, welches gesyrartig aus den Hähnen in die Waschbecken schießt und einen patschnass in die Kälte entlässt. Wir verschieben das dringende Duschen und fahren lieber zum Essen.
Camping Tohapi, La Forêt
Route de Biscarrosse
33115 Pyla sur Mer
Der Regen behindert das durch die Gassen laufen und sich dabei ein Lokal raussuchen und so kurven wir ein paarmal durch Arcachon, um dann einem Tipp etwas außerhalb zu folgen. Das sieht von außen toll aus, ist innen allerdings etwa so warm wie das Sanitärgebäude und das Essen ist dann auch nicht der Rede wert. Aber egal, wir sind satt und freuen uns auf die heiße Dusche und die Düne am nächsten Morgen.
Als ich nach dem Duschen zum Bus zurück will, stehen wie aus dem Nichts zwei Wildschweine auf dem Weg, – ich also unbeteiligt pfeifend zurück zum Sanitärgebäude und eine Waffe suchen. Mit dem Wasserabzieher in der Hand geht's zurück in Dunkelheit, aber die Schweine haben sich getrollt, war wohl nicht so interessant. Elle, die noch am Duschen war, glaubt mir kein Wort und bezweifelt, dass Wildschweine so groß wie Kleinwagen werden können, aber ich weiß, was ich gesehen habe.
Der Morgen danach: Die Düne hält, was sie verspricht bzw. ist so beeindruckend wie ich sie von einem Urlaub vor Jahrzehnten (nicht übertrieben, es war Anfang der 80er) in Erinnerung habe. Auch ist uns das Wetter gnädig und zeigt sich entgegen allen Vorhersagen sonnig. Und dann auch noch das: Die Standheizung geht wieder! Todesmutig haben wir zum ersten Kaffee (damit er nicht gar so schnell kalt wird) nochmal eingeschaltet und siehe da – es war wohl nur eine Tageslaune der Technik, puh, ein Glück.
So, jetzt aber noch ein paar Bilder zum Platz, darum sollte es ja gehen ... leider alle etwas duster, weil regnerisch. (Elles krasses Morgen-Lagen-Outfit ist den schlimmen Temperaturen geschuldet.)