Savoir-vivre

Nach einem blutorangeroten Sonnenaufgang, der die ganzen Hafeneinfahrt von Saint-Georges-de-Didonne in hollywoodtechnicolor taucht, haben Arbeiter angefangen, Pfähle mit einem Presslufthammer in den Strand vor unserer Nase zu rammen. Unter geschäftigem batabatabatabatabatabat hier ein Rückblick auf das Highlight des gestrigen Tages.

Beim kleinen Metzger an der ellenlangen Durchfahrtstraße Richtung Innenstadt Bourg en Bresse, keine 300 m von unserem Stellplatz an der Kathedrale entfernt, kaufen wir Schinken für das ultimative-nur-in-Frankreich-herzustellende-die-Reise-in-neue-Umlaufbahnen-katapultierende-Schinkenkäsebaguette. Die Metzgerei, unscheinbar, eher ein Imbiss, hat nicht viel Auswahl, aber zwei, drei Schinken zeigen sich von ihrer besten Schwarte. Ein paar dünne Scheibchen werden geschnitten, ja, ruhig noch etwas mehr, für die Vesper bei der nächsten Rast. Dass dieser Schinken seine 84 Euro pro Kilo wert ist, wir nicht aufs Preisschild schauen (Elle schon, aber sie hat vor lauter Sprachbarriere die Zahl nicht mit dem Preis in Verbindung gebracht) und deswegen gut 200 g davon aus dem Laden tragen, merken wir erst, als wir die erste Scheibe ehrfurchtsvoll aufs Baguette betten und ein Promifoto machen. Savoir-vivre, so geht das also mit dem guten Leben ...

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