Endlich bei Ela

Nach all den unerwarteten Wendungen des Jahres, hat sich ob der Möglich- und Unmöglichkeit der Planung eine Art Pattsituation ergeben, die da heißt, eigentlich bleiben wir besser zu Hause und verschieben alles aufs nächste Jahr, was aber nicht geht, weil unser Bad renoviert wird und das Ganze unerwartet epische Ausmaße annimmt. 5 Wochen soll der Umbau dauern, 3 davon sind wir wohnungslos, für die letzen 2 haben wir von der Genossenschaft eine Ersatzwohnung in Berlin. Im Hin- und Herüberlegen, was wir mit der Gesamtsituation anfangen, fällt das Wort Ardèche.

Hallenbad Köpfel
Stiftweg 32
69118 Heidelberg

Ein schönes Wort und Elle hat auch schon einen Stellplatz im Kopf und in bester Erinnerung. Stimmt, wir haben dort ein paar sehr ruhige Tage verbracht, sieht man von der Freischneider-Episode ab. Zu ruhig für für mich im Moment und zu abgelegen in den Bergen, ich schlage vor, etwas direkt am Fluss zu suchen, mit Anschluss an die Zivilisation in Laufweite. Wir entscheiden, vor Ort zu entscheiden. In jedem Fall geht's mal wieder nach Frankreich und damit endlich Richtung Südwesten, damit wir endlich Ela (unsere Berliner Freundin) besuchen können, die seit einem halben Jahr in Heidelberg arbeitet und in Ziegelhausen wohnt.

Aber erstmal loskommen ... Bad, Küche und Flur für die Handwerker leer zu räumen, dauert den ganzen Tag und so fahren wir (erstaunlich unzerstritten) abends los. Es wird eine kurze Etappe, erste Übernachtung auf dem bewährten Etzdorfer Hof. Dort ist die Pferdekoppel mittlerweile dauerhaft zu einem Stellplatz umgebaut, es gibt Wasser, Strom und zwei mobile Toiletten mit Duschen.

Auch ein Klassiker inzwischen: Tanken und kurzer Halt beim Globus, um noch Notwendiges einzukaufen, Notiz im Kalender: 6.9.22, erste Lebkuchen gesichtet. Dafür gibt's 'ne Autowäsche.

Wir kommen zu Elas Feierabend in Ziegelhausen an und nach Eis essen, Wohnung besichtigen, möglichen Schlafplatz auschecken, machen wir einen wunderbaren Spaziergang über die Benediktinerabtei Neuburg zum Klosterhof zum Abendessen. Der Rückweg ist ein bisschen zu steil für Elas Knie, als Physioprofi weiß sie aber, was es braucht, es gibt Eispackung und Whiskey.

Das war eine schöne, obwohl sehr kurze Stippvisite, wir umarmen uns bis zum nächsten Berlinbesuch und kurven hoch zu unserem Übernachtungsplatz am örtlichen Hallenbad. Ein paar Meter unterhalb bei der Buswendeschleife gibt es eine Hammeraussicht auf den Neckar – mit Bank für den gemütlichen Absacker.

Parkplätze an Schwimmbädern haben den Vorteil, dass man duschen könnte – wir sind aber noch viel zu sauber und wollen los, runter nach Heidelberg, wir waren beide noch nie da. Ein paar Stunden räumen wir uns für ein schnelles Sightseeing ein, es soll ja noch möglichst weit nach Frankreich reingehen.

Die Stadt am Neckar gibt sich am nächsten Morgen mittelalterlich charmant, dafür ist die Altstadt ja auch weltberühmt, ich sage Elle, dass Leute extra aus New York … aber lassen wir das. Der Räumungsverkauf beim Sportgeschäft (Merino Shirt extra schnell trocknend, pour l‘homme, Workoutkombie, extra breathable, pour la femme) befeuert die Stimmung zusätzlich und weil wir hier schlendern und dort schauen, ist’s schon High Noon als wir loskommen. Jetzt aber wirklich, Ardesch here we come Jippieh!

Damit sind wir auch schon auf der Autobahn und fahren nicht nur der Grenze, sondern auch einigen Gewittern entgegen ...

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