Rein geht's nach Masuren! Also so bisschen schon mal, zum kleinen ruhigen Taborzsee im nördlichen Ermland. Wir umrunden Danzig, gondeln über die Dörfer und decken uns sicherheitshalber mit Proviant für 3-4 Tage ein, womöglich gefällt es uns. Und wo es schön ist, ist erfahrungsgemäß keine Einkaufsmöglichkeit (und kein Handy-Empfang).
Jan-mar Markuszewo
14-105 Markuszewo, Polen
Das letzte Stück geht es holprig durch den Wald, was ein gutes Zeichen ist, denn die großen Wohnmobile schaffen's nicht bis hier. Jan (wir nennen ihn mal so) empfängt uns herzlich, zeigt uns alles, es gibt zwei Bereiche, einmal eher Wald, einmal eher Wiese mit kleiner Anhöhe und Seeblick. Wir dürfen stehen, wo wir wollen, es gibt viel Auswahl, nur sind dummerweise 15 min vor uns die mit uns einzigen Deutschen angekommen, die sich exakt da platziert haben, wo ich mich auch hingestellt hätte: auf der Wiese am höchsten Punkt im Eck mit Seeblick, Abendsonne und Sicht über die Wiese.
Da wir uns nicht direkt daneben kleben wollen (Spoiler: wir lernen daraus und machen das beim nächsten Mal sehr wohl), wählen wir ein schattiges Plätzchen weiter unten direkt am See und natürlich auch sehr schön.
Am nächsten Morgen bauen wir dann so richtig auf, denn unser Platz hat Morgensonne, was bei den super angenehmen Sommertemperaturen (23-26 Grad) zwar aushaltbar ist, aber netter ist es mit Tarp. Uns wird das Umparken auf die Anhöhe nochmal vorgeschlagen, da die Familie aus Neuß am frühen Nachmittag abreisen will, aber wir sind wild entschlossen, den gewählten Platz zu behalten und uns so richtig anzueignen. Auch aus akustischen und olfaktorischen Gründen, es wird an allen Zelten gern laut gesprochen, hie und da geht der Ghettoblaster an und quasi durchgehend wird Feuer gemacht, und unsere Ecke bietet ein wenig Abstand.
Das Camp steht, das wird mit Kuchen gefeiert und dann ab in die Hängematte oder auf den Steg oder die Wiese oder ins Wasser ... und immer schön die Zeit einberechen, die man braucht, um zum Klo zu pilgern, das nicht ganz zentral liegt. Aber auf die Weise lernt man nach und nach alle Dauercamper:innen und Zeltbewohner:innen kennen, auch wenn sie nicht immer grüßen (haben doch extra die wichtigsten Wörter geübt oder vielmehr ahmen wir sie nach). Aber Dirk sagt, er hätte gelesen, die Pol:innen sei nicht unhöflich, sondern schüchtern. Hm.
Aber bei jedem Toilettengang entdeckt man eine weitere ambitionierte Gestaltungsidee, hier wurde mit viel Freude am Autoreifen gepinselt und gebastelt, die Blumen nehmen dem allzu Kreativen die Spitze
Wir bleiben 3 Tage, genießen tags die moderate Hitze und das Wasser, nachts die kühle Luft und kämpfen abends ein wenig mit den Mücken. Die Zeit vergeht wie im Flug, wir kommen schön immer mehr runter.