Friedl’s Stadl-Leben

Im Landvergnügen-Text zum Hof steht, man könne den Bauern alles fragen, aber nachdem wir ihn aus der Mittagsruhe geklingelt hatten und obendrein nur per Anrufbeantworter angemeldet waren, was einige Landvergnügengastgeber nicht cool finden, lassen wir unsere vorbereitete Heu-Silo-Frage erstmal stecken.

Ob wir mit einem anderen Auftakt an einer anderen Stelle des Hofes gestanden hätten, werden wir wohl auch nicht rauskriegen, so jedenfalls parken wir gefühlt in der Einfahrt ein wenig im Weg und definitiv mitten im emsigen Hofverkehr – eine Schau mit jeglichem Fortbewegungsmittel, vom Traktor, Moped, E-Bike, Gas-Auto bis zum Radl. Wir stehen in der prallen Sonne, also erstmal rüber in den nahen Otterwald, Wald baden, ha.

Friedl's Stadl-Leben
Am Ziegenstadel 1, Otterwald
87767 Niederrieden

 

Der voher extrigst recherchierte Rundweg durch den Wald führt eigenartig nicht wirklich im Kreis und zudem zu einem Drittel eine gut befahrene Straße entlang, aber wenigstens können wir uns die meiste Zeit der Hitze entziehen. Leider hat das anvisierte ehemals als Ausflugslokal gut besuchte Gasthaus zu (nicht coronabedingt, sondern eine Nachfolgemisere, der Nachwuchs hatte es nicht drauf – hat uns der Bauer später auf Nachfrage erläutert, sic), aber dafür stehen die Wolken spektakulär am Himmel und Bier gibt's ja auch auf dem Hof in erstklassiger Auswahl im begehbaren Selbstbedienungskühlraum.

Dieser Bioland-Hof hat eine Mission, das merkt man – auch wenn man nicht deren Website besucht hat. Ziemliche Action mit Bio und Bildung, lauter sinnvolle und gute Ideen, vor allem die mit den genähten Handtüchern der Diakonie ist topp. Und der Hornkäse eine Wucht. Vor lauter allgemeiner Umtriebigkeit kickern wir ein paar Runden. Die Esel sind fotogen und sympathisch, Hund und Katze sind auch irgendwann einfach dabei und so wird es ein friedlicher Aufenthalt, integriert ins Hofgeschehen.