Aber geht man ein paar Schritte rein ins Tal, bleibt der Trubel augenblicklich zurück – so gesehen ein win-win für alle, weil sich Spaßpark- und Naturfreund nicht in die Quere kommen. Das Bodetal ist beeindruckend, wild romantisch, und damit eindrucksvoller als unsere Wanderungen im Thüringer Wald, aber den hatten wir ja selbst entdeckt. Allerdings wirkt das Ganze ob seiner „Erschlossenheit“ seltsam künstlich.
Vorbei geht es an einer (inzwischen geschlossenen Höhle), in der schon vor mehr als 100 Jahren wegen des spektakulären Echos gegen Eintritt Böller gezündet wurden. Der clevere Böllerzünder wurde übrigens aufgrund der Lautstärke taub und von einem Pferdegespann überfahren. Nach etwa 2 km kommt auf der gegenüberliegenden Seite ein Gaststätte, die kurz nach Goethes Besuch eröffnete, also auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Der Sage nach durften nur Jungfrauen die Brücke über den Fluss queren, weil sonst Steine aus dem Fundament fallen würden. Das war natürlich schlecht fürs Geschäft, deswegen wurde fürderhin bei Jungfrauenüberquerung nur ein Glöckchen geläutet, die Brücke steht noch. Win-win.
Und weiter geht’s zum Hexentanzplatz, den man allerdings nur mit Wohlwollen und Fantasie erahnt, denn ein riesiger Teil des Plateaus ist Parkplatz, auf dem anderen versammeln sich statt Hexen ein Café, ein Hotel und ein auf dem Kopf stehendes Hexenhaus. Abgerundet wird das Ganze durch einen Tierpark, eine Freilichtbühne und diverse Buden ... viel Platz zum Tanzen bleibt hier nicht. Vielleicht noch in dem unscheinbaren gekiesten Steinkreis mit den drei nackte Bronzefiguren?
Das ist er also, der Tanzplatz. Dargestellt sind der Teufel, ein Homunkulus und eine Hexe. Alleine für die Klapperlatschen der Hexe hat sich der Aufstieg gelohnt.