Vollmondnacht am Ökohof Engler

Vor einem Jahr etwa hatten wir uns schon mal hier angemeldet, sind aber weitergefahren. Es war uns ein bisschen zu viel "mit-anderen-Campern-auf-der-Wiese-parallel-nebeneinander-stehen" und zu wenig Verwinkeltes, Bäume, Wald, See. Aber da wir heute antizyklisch unterwegs sind mit unserer Sonntagsanreise, werden wir die einzigen sein, die hier stehen, außerdem ist die Aussicht verblüffend gut, daher passt es diesmal. Wie sehr es passt, wird uns dann Stunde um Stunde mehr bewusst.

Angereist waren wir via Kloster Chorin, da musste noch Sonntagskuchen her.

Ökohof Engler
Serwester Dorfstr. 72
16230 Chorin

Erstmal werden wir von abreisenden Gästen herzlich begrüßt und von der Gastgeberin in alles eingewiesen. Küche, Lebensmittelangebot, Waschraum, zweite Küche, Klo, Werkstatt, Hund, Katze, Vogel. Den Bibelgarten erwähnt sie nicht extra, dafür gibt's ja ein Schild.

Ich frage nach den aufgeschnittenen Ölfässern, die in Reih und Glied als Hochbeete dienen -> ihr Mann sitzt im Rollstuhl und kann/konnte auf diese Weise im Gartenbau mithelfen. Aber viel Gemüse wird wohl nicht mehr angebaut. Dafür sind über den Sommer inzwischen viele Familien hier, die den Vorteil eines Schlechtwetter-Aufenthaltsraums mit Küche und Spielecke zu schätzen wissen. Da die Übernachtung mit 28 € kein Schnäppchen ist, verdienen sie sicher damit mittlerweile besser als mit dem mühevollen Gemüseanbau.

Das Licht ist herrlich und wir machen eine Erkundungstour. Wie immer länger als gedacht, aber wir schaffen's vor Dunkelheit zurück. Dafür hat uns der Abstecher ins Ökodorf Brodowin unser Abendessen beschert. Und beim Blick zurück auf die Wiesen wird uns dann auch das besondere Glück dieser Nacht langsam bewusst.

Denn nach dem Spülen gibt's nur noch MOND. Und den regelmäßigen mystischen Regionalzug durch die Nebelfelder.

Trotz der kolossal hellen Beleuchtung schlafen wir irgendwann. Nach viel Tierkontakt brechen wir auf, machen auf dem Rückweg wieder nahe Kloster Chorin halt, um dort nochmal durch die Wälder zu spazieren, dann geht's zurück in die schöne (aber erste-Stock-dunkle) Gästewohnung in der Pappelallee, die wir die letzten Tage bewohnen … morgen soll unser Bad fertig sein.

Schreibe einen Kommentar