Wir kommen aus dem Allgäu so spät weg, dass wir bis Berlin doch noch eine Übernachtung einlegen wollen. Dirk recherchiert mal wieder auf Park4night und wir landen in der Umgebung von Lauf an der Prignitz in einem Waldstück. Wir denken, wir könnten Lauf kennen, aber es ist wie Klosterlausitz, wohl nur die Idee des Gedankens einer Erinnerung.
Der Platz ist nicht spektakulär, eher funktional im Sinne "nah an der Autobahn und trotzdem ruhig", aber er wird von so vielen Mitcampern aufgesucht, dass man denken könnte, es wäre ein ganz spezielles Plätzchen.
Stellplatz Ortsmitte Pegnitzwiese
Weigmannstraße 8
91207 Lauf an der Pegnitz
Speziell wird es morgens durch einen freundlich geschwätzigen Gemeindemitarbeiter, der irgendwas an der Straße buddeln müsste, aber viel lieber allen Fahrern, die nicht rechtzeitig den Motor starten, ein langatmiges Gespräch aufdrängt, das irgendwie mit Reisen zu tun hat und damit, dass er ja auch gern einen Camper kaufen würde. Das Frängische macht es sympathisch, aber der Aufbruch ist nun wirklich zwingend.
Wir wechseln Parkplatz, um Lauf zu erkunden, stehen nun ortsmittig an der Pegnitzwiese und direkt gegenüber dem amtlichen Wohnmobilstellplatz inklusive Toiletten, aber halt direkt an der Einfallstraße. Wird dennoch fürs nächste Mal vorgemerkt.
Noch viel mehr vorgemerkt wird das beschauliche Entrée zur Fußgängerzone mit Mühle und Wasserlandschaft, gefolgt vom klassischen Marktplatz mit Rathaus und fachwerkhäuslicher Bebauung. Viele kleine Läden, Gastronomie, Kramzeug, Bäcker, Metzger – und (Damen-)Boutiquen! Nach einem old-school-Frühstück wird gleich noch erfolgreich geshoppt –> befolgen lediglich den Aushang.
Das Highlight unserer Neu-Entdeckung "Lauf" findet dann in der Apotheke statt. Auf der Suche nach einem lustigen Mitbringsel zur abendlichen Geburtstagssause (der Jubilar ist 60 und muss natürlich was Gesundes kriegen), findet sich neben Magenbitter ein hausgemachter Essig, der eben nicht nur für den Salat gedacht ist, sondern in größeren Mengen der körperlichen Erbauung dienen soll.
Der Essig dient seitdem unserer täglichen Salaterbauung und muss entsprechend häufig nachgekauft werden, weshalb Lauf – mit dem Etzdorfer Hof – zum wiederkehrenden Übernachtungsort auf der Stammstrecke MUC-BER wird.
Trotz dieses euphorischen Schubes (gefolgt von einem weiteren Streckenstopp beim Globus bei Klosterlausitz (sic) zum Tanken und nochmal nach kulinarischen Geschenken schauen), werden wir zum Finale gehörig ausgebremst. Beim blitzkurzen Klostopp auf einem Parkplatz 100 km vor Berlin passiert es: der Anlasser gibt seinen Geist auf und tut keinen Mucks mehr.
Schade, waren so gut in der Zeit, rechtzeitig zum Geburtstagsessen zu kommen, nun bestimmt der ADAC den weiteren Takt. Zum Glück bekommen wir zum Trost einen Transport direkt zu unserem Schrauber nach Lichtenberg und kommen mit Taxi und Mietauto und zweimal umpacken grade noch zum Absacker auf der Party an. Immerhin mit fränkischem Magenbitter und Bier ausgestattet, und dem Wissen, dass Rambo in ein paar Tagen wieder einsatzbereit sein wird.