Flitterbegleitung an der Kolbatzer Mühle

Unsere Sommerreise geht los! Und diesmal nennen wir es sogar Urlaub. Obwohl (oder weil?) wir ein wenig Arbeit mitnehmen müssen. Daher starten wir auch mit leichtem Delay, umsobesser also, dass Mona & Christian, das Brautpaar des letzten Wochenendes, eingeladen haben, den ersten Teil ihrer Flitterkanutour in Freundesrunde zu beginnen, da gibt's einen fixen Termin: Die Wasserwanderer parken die Böötchen am Wochenende an der Kolbatzer Mühle – und da klinken wir uns am Sonntag ein. Perfekter Auftakt zu unserer 3-wöchigen Ausfahrt, wir müssen nur bis Lychen, können beim Packen noch trödeln und dafür der Flittergruppe was von den Berliner Spätis mitbringen.

Kolbatzer Mühle
Kolbatzer-Mühle 1
17279 Lychen

Wir kommen über Boitzenburg und da wir ein Plakat zum Sonntagsmarkt falsch interpretieren und noch auf der Jagd nach dem bestellten Whiskey sind, halten wir am Marstall. Gibt natürlich keinen (Whiskey), aber einen Blick aufs Schloss und große Freude an den ewiglangen Wimpelketten, die anlässlich 750 Jahre Boitzenburg durch den ganzen Ort hängen.

An der Mühle angekommen, inspizieren wir mit Nikita den Platz. Es gibt guten Käsekuchen und spezielle Gebäude, Außenbad und Brotofen, viele Kanus sowieso, ein Feuersteinmobil, viel Wiese und gefühlt für jedes Zelt eine Feuerstelle.

Wir stellen uns auf den Parkplatz, auf dem man laut Schild am Zaun eigentlich nicht schlafen darf. Wir nehmen aber die Aussage beim (sehr unkomplizierten) Einchecken "stellt euch hin, wo ihr wollt, nur nicht auf die Biwakwiese" ernst und außerdem ist es nah an ebendieser Biwakwiese, wo unsere Flitterbezugsgruppe wohnt.

Am nächsten Tag geht's nach einem morgendlichen Saft aus selbst gesammeltem (nicht von uns) und ausgepresstem (nicht von uns) Holunder natürlich aufs Wasser. Wir verstauen uns in 2 Kanus und 1 Kajak, um eine adäquate Tagestour zu machen = maximal 3 Stunden paddeln, sind ja Anfänger dabei (und damit meine ich nicht den 9-jährigen Nikita).
Es beginnt mit mehr wandern als Wasser, aber maximal idyllisch. Kurz drauf muss man das Boot dann auch über ein Schnellstraße hieven, aber außer mich irritiert das niemanden. Und es ist ja auch wirklich eine fantastische Route bis zum Küstrinchen, wo es fantastischen Räucherfisch gibt.
Die Gruppe teilt sich gerecht in Fischentgräter und Fischesser, aber man ist sich einig und ruckzuck sind mehrere Saiblinge und Forellen verputzt. Beschwingt treten wir den Rückweg an (oder sagt man rudern an?), es gibt amtlichen Gegenwind über den See zurück und eine verzwickte Wie-finden-wir-im-breiten-Schilfgürtel-unser-Einfädelöhr-in-den-Rückkanal?-Suchphase, somit haben wir Anfänger auch gleich noch ein Abenteuer gemeistert.

Aber so richtig abenteuerlich wird's dann abends, Outdoor-Profis unter sich – Grillen am offenen Feuer mit minimal Besteck und maximalen Zutaten, Whiskey und die Finger im Halsgrat, gefolgt von ausdauernden Brot-in-der-Flammen-Pfanne-Runden mit Knoblauchbutter und flotten Sprüchen.

Es war uns ein Flitterfest! Aber jetzt müssen wir auch weiter.

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